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Kinderfamilien in Ruanda erlernen landwirtschaftliche Anbaupraktiken
Die von Aktion Tagwerk und Human Help Network unterstützten Kinderfamilien im Südwesten Ruandas leben in weit abgelegenen und oft nur schwer zugänglichen Regionen auf dem Land. Von außen erfahren sie sehr wenig bis keine Unterstützung. Die Kinder leiden Hunger und Not, alleine versorgen können sie sich nur schwer.
Um hier helfen zu können, hat Human Help Network zusammen mit dem lokalen Partner Strive Foundation Rwanda ein umfangreiches Konzept mit Maßnahmen entwickelt. Ein Grundgedanke dabei ist das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe, das in verschiedenen Bereichen zum Tragen kommt, einer davon ist die Unterstützung im landwirtschaftlichen Bereich.
Den Kindern steht oft nur ein kleines Stück Land zur Verfügung, auf dem sie versuchen, etwas Gemüse anzubauen. Wie man aber die trockenen, nährstoffarmen Böden bestellt und welches Gemüse man am besten anbaut, hat ihnen niemand gezeigt.
Ausgebildete Landwirte, die im Kinderfamilienprojekt arbeiten, unterstützen daher die Kinder bei der Anzucht von einheimischem Gemüse wie beispielsweise Tomaten, Kürbisse, Karotten, Mais, Maniok oder Süßkartoffeln. Um Ernteergebnisse zu verbessern, erhalten die Kinderhaushalte zusätzlich Hilfestellung in anderen Bereichen der Anbau- und Erntemethoden, so zum Beispiel bei der Erzeugung von organischem Dünger oder bei der Anwendung von Mulchtechnik.
Mittlerweile verfügen 95 Prozent der Kinderfamilien auch über einen sogenannten „kitchen garden“. Hier schulen die Projektmitarbeiter:innen die Kinder im Anlegen von kleinen Gemüse- und Nutzgärten: In einzelnen Pflanzsäcken auf den sonst ungenutzten Hofflächen werden verschiedene Gemüsesorten angebaut. Auch damit konnte eine erhebliche Steigerung der Erträge erzielt werden. Bei einer guten Ernte können die Kinder nicht nur ihren eigenen Bedarf decken, sondern das Gemüse darüber hinaus zum Verkauf auf dem Markt anbieten.
Die Unterstützung im landwirtschaftlichen Bereich ist ein wichtiger Teil des Hilfskonzepts von Human Help Network. Durch das Schulen der Kinder in Ernte- und Anbaupraktiken lernen sie, sich eigenständig zu versorgen – ein Schritt, der mit dazu beiträgt, später auf eigenen Füßen zu stehen.