Selbstversorgung durch Tierhaltung

Hunger und Armut gehören zu den drängendsten Problemen der Kinderfamilien in Ruanda. Die Covid-19-Krise hat diese Notlage deutlich verschärft. Neben schnellen und gezielten Hilfsmaßnahmen wird seit Ausbruch der Pandemie der Fokus im Kinderfamilienprojekt noch einmal verstärkt auf Schulungen der Kinder und Jugendlichen im landwirtschaftlichen Bereich gesetzt.

Die Förderung der Nahrungsmittelselbstversorgung ist ein wichtiger Teil des Konzepts von Human Help Network für die Kinderfamilien. Neben Schulungen in landwirtschaftlichen Anbautechniken erhalten die Kinder auch regelmäßig Anleitungen in der Viehzucht. Begleitet werden sie dabei von Mitarbeiter:innen der Strive Foundation Rwanda, die sie an eine artgerechte Tierhaltung und Fütterung heranführen.

Mittlerweile sind nahezu alle Haushalte im Besitz von Schweinen, Ziegen oder Kühen. Ein besonderer Schwerpunkt innerhalb des Versorgungsprogramms durch Viehzucht liegt auf Milchkühen. Die Versorgung mit Milch trägt entscheidend dazu bei, die Ernährungssituation zu verbessern und Unter- sowie Mangelernährung entgegenzuwirken. Die in der Milch enthaltenen Nährstoffe wie Proteine und Kalzium spielen eine wichtige Rolle für das Wachstum und die Entwicklung der Kinder.

Kühe sind aber nicht nur als „Milchlieferanten“ von großer Bedeutung. Der von ihnen gelieferte Dung ist zudem ein sehr wertvolles Düngemittel. Die Strive-Mitarbeiter:innen zeigen den Kindern, wie der Dung möglichst effektiv im landwirtschaftlichen Anbau eingesetzt werden kann. Darüber hinaus schafft die Kuhhaltung auch neue Einkommensmöglichkeiten für die Kinderfamilien, da überschüssige Milch gut verkauft werden kann. Mit den Einnahmen können dann wieder andere wichtige Dinge für den Alltag angeschafft werden.

Für 2021/22 ist die Verteilung von Milchkühen an insgesamt 27 Familien vorgesehen. Mitte 2021 wurde mit der Vergabe, die in diesem Jahr weiter fortgesetzt wird, begonnen.